Azubis aus Drittstaaten

Rekrutierung und Qualifizierung im Herkunftsland, Onboarding und Ausbildung – Auszubildende aus Drittstaaten können einen großen Mehrwert bringen, der Weg zur Pflegefachkraft braucht aber besondere Aufmerksamkeit und Begleitung durch die Ausbildungsträger, Praxislernorte und Pflegeschulen. Neben den zu beachtenden gesetzlichen Vorgaben stehen insbesondere sprachliche und kulturelle Herausforderungen und wie man diesen begegnen kann im Fokus.

Aktuelles

Forschungsprojekt zu Vorbereitungskursen auf die Kenntnisprüfung

Struktur und Inhalte der Vorbereitungskurse für Kenntnisprüfungen nach § 45 PflAPrV

Zielsetzung:
Analyse bestehender Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung
» forschungsbasierte Entwicklung eines Konzepts für einen Vorbereitungskurs auf die Kenntnisprüfung
» Das zu entwickelnde Konzept umfasst

  • ein modularisiertes Curriculum,
  • einen Methodenkoffer für Lehrkräfte
    und
  • exemplarische Prüfungsaufgaben.

Projektdurchführung:
Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik (involas GmbH)
Frankfurt University of Applied Sciences/ Hessisches Institut für Pflegeforschung

Im Auftrag des BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung)

Laufzeit: 02/2023 – 08/2025

zum Thema:
Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung für internationale Pflegefachkräfte.
Gesucht werden Praxisanleitende, Pflegepädagoginnen, Leitungen von Bildungseinrichtungen und Pflegedirektorinnen,die an der Umsetzung bzw. Begleitung von Vorbereitungskursen auf
die Kenntnisprüfung beteiligt sind
sowie internationale Pflegefachkräfte, die gerade an einem Vorbereitungskurs auf die Kenntnisprüfung teilnehmen oder vor Kurzem an einem Vorbereitungskurs teilgenommen haben und deren Prüfung nicht länger als 6 Monate zurückliegt.

Sammlung

Gesetze und Verordnungen

Zum Zweck der Ausbildungsplatzsuche und zur Studienplatzsuche können Drittstaatsangehörige einreisen. Die Altersgrenze für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber wird von 25 auf 35 Jahre angehoben, die Anforderungen an deutsche Sprachkenntnisse werden auf Niveau B1 (GER) abgesenkt (den Zugang zur generalistischen Pflegeausbildung regeln die Länder – in SH wird Sprachniveau B2 vorausgesetzt). Damit wird der Aufenthalt zur Ausbildungsplatzsuche einem größeren Personenkreis von Drittstaatsangehörigen eröffnet. Die bisherige Höchstaufenthaltsdauer von sechs Monaten wird auf neun Monate erhöht.

Material und Infos

Auszubildende aus Drittstaaten für die Pflege – Ein Leitfaden für Pflegeeinrichtungen

Konzept für den Spezialkurs„Gesundheitsfachberufe“ zur berufssprachlichen Vorbereitung (B2) im Kontext der Anerkennung von beruflichen Abschlüssen im Rahmen der bundesweiten berufsbezogenen Deutschsprachförderung nach § 45a Aufenthaltsgesetz

Weiterführende Literatur

  • Roche, Jörg (Hrsg.) (Mai 2023): Szenarien für den sprachsensiblen Fachunterricht in der Pflege. München, Volltext PDF, Uni München

Unterstützung

  • BAMF – Berufssprachkurse für Azubis:
    Das Angebot des Bundesamtes zur Sprachförderung von Auszubildenden unterstützt Ausbildungsbetriebe in ihrem Ausbildungsauftrag. Der Fokus der Kurse liegt auf den Ausbildungsinhalten, der Vermittlung und Intensivierung von Fachvokabular, sowie der Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung und richtet sich u.a. speziell an Auszubildende in der Pflege. Die Berufssprachkurse für Azubis bieten ein passgenaues Angebot zur individuellen und kontinuierlichen Sprachförderung während der gesamten Ausbildungsdauer. Die in den Kursen vermittelten Schlüsselkompetenzen helfen dabei, sprachliche Lücken zu schließen mit dem Ziel, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und Abschlussquoten zu erhöhen. Hier mehr dazu.
  • Mobiles Integrationsteam: Als neue Zielgruppe des Projekts in Trägerschaft des DRK Kiel sollen geflüchtete Menschen oder/und Familiennachzügler*innen für die Pflege gewonnen werden. Menschen mit Fluchthintergrund in Schleswig-Holstein soll durch eine zielgerichtete Akquise, Vermittlung, Vorbereitung, Begleitung und Integration der Weg zur Ausbildung im Pflegebereich ermöglicht werden. Hier mehr dazu.
  • Beratungsnetzwerk Alle an Bord! Das Beratungsnetzwerk Alle an Bord! – Perspektive Arbeitsmarkt für Geflüchtete bietet in sieben Kreisen und der Stadt Flensburg Beratung und Sprachtrainings an. Außerdem zusätzlich zur Beratung auf ihrem Weg in Qualifizierung und Arbeit arbeitsmarktbezogenes Sprachtraining in Kleingruppen und in Online-Formaten. Das Beratungsnetzwerk wird vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein und dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein koordiniert. Hier mehr dazu.

  • AIM – Ausbildung und Integration für Migranten: In Lübeck, Elmshorn, Kiel, Neumünster und Umgebung verfolgt das AIM-Projekt das Ziel, die hier ansässigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund über Ausbildungsmöglichkeiten und Bewerbungsverfahren zu informieren und sie bei der Umsetzung motivierend zu unterstützen. Das AIM-Projekt ist eine Anlaufstelle für alle Migrant_innen, um ihre Bildungs- und Berufschancen, trotz aller unüberbrückbaren Hindernisse (wie z.B. sprachliche, religiöse und andere kulturelle Differenzen) zu steigern. Die Jugendlichen werden bei ihrer beruflichen Orientierung und Qualifizierung individuell beraten, damit sie ihre soziale, fachliche und methodische Kompetenz ausbauen und gezielt einsetzen können. Hier mehr dazu.